Die erste prägende Erfahrung in Nepal | The first formative experience in Nepal

Ich möchte euch nun einmal von meinem ersten prägenden Erlebnis in Nepal erzählen.
Ich erinnere mich gern an meine erste Reise 2009 in das kleine Land mit den höchsten Bergen der Welt.
Da mein Vater bereits viel Zeit in Nepal verbracht hatte, sagte er mir vorher, dass es gut wäre Kinderkleidung und Spielzeug mitzunehmen. Ein nepalesischer Bekannte aus einem Dorf im Distrikt Dhading erzählte uns dann von einer Familie, die von einem schrecklichen Schicksal ereilt wurde.
Zwei Brüder hatten ihre Häuser nebeneinander stehen, bis zu dem Tag an dem das Haus des einen Bruders einstürzte und ihn und seine Frau unter dem Schutt begrub. Glücklicherweise befanden sich die Kinder zu diesem Zeitpunkt nicht im Haus.
In der Not nahm der Bruder und seine Familie die Kinder auf und von da an leben sie als 8 köpfige Familie unter einem Dach.
Ich erinner mich noch sehr gut an die Gefühle, die in mir aufkamen, als ich mir vorstellte jeden Tag neben der Ruine zu leben in der meiner Eltern verstorben sind.
Wie schrecklich und traumatisierend muss das für ein Kind sein?

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Die Familie mit den mitgebrachten Kleidern und Spielzeug.

Die Familie begrüßte uns herzlich und lud uns ein zum Abendessen zu bleiben. Es gab natürlich Reis und wir als Gäste mussten zuerst essen. Das was übrig war wurde unter der Familie aufgeteilt.
Mir verging recht schnell der Hunger, als ich darüber nachdachte, wem ich gerade dabei war das Essen weg zu essen.
Nach dem Essen packten wir die mitgebrachten Kinderkleider aus und auf einmal hatten diese Kinder ein Strahlen in den Augen, welches ich nie vergessen werde. Voller Eifer schnappten sie sich die Kleider und probierten direkt alles an.
Nie hätte ich geglaubt, dass sich Kinder so über gebrauchte Kleidung freuen können.

In unseren Breitengraden wissen die meisten Kinder überhaupt nicht mehr wie es ist sich etwas wirklich zu wünschen und wie groß die Freude ist, wenn man es dann letztendlich bekommt.
Viel zu oft vergessen wir, wie gut es uns hier eigentlich geht und wie dankbar wir dafür sein können und sollten.
Ein Dach über dem Kopf, jeden Tag etwas zum Essen auf dem Teller, Freunde, Familie…
Es ist wichtig, sich dies hin und wieder ins Gedächtnis zu rufen und die „kleinen“ Dinge im Leben zu schätzen zu wissen.

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Gruppenfoto mit der ganzen Familie

ich wünsche euch einen schönen Sonntag,
Nadja

Together we are one ❤Today I want to tell you from my first formative experience in Nepal.
I fondly remember my first trip in 2009 in the small country with the world’s highest mountains.
Since my father had already spent a lot of time in Nepal, he told me in advance that it would be good to take children’s clothes and toys. A Nepalese acquaintance from a village in the district of Dhading then told us of a family that has been overtaken by a terrible fate.
Two brothers had their houses stand side by side, up to the day that the house of a brother collapsed and he and his wife buried under the rubble. Fortunately, the children were not in the house at that time.
In an emergency the brother and his family took the children and from then on they live with 8 family members under one roof.
I recall very well the feelings that arose in me when I imagined living every day next to the ruins of my deceased parents house.
How horrible and traumatizing that must be for a child?
The family greeted us warmly and invited us to stay for dinner. There were, of course, rice and we as guests had to eat first. That what was left was divided among the family.
I went by pretty quickly of hunger, as I thought about who´s food I just ate.
After dinner we unpacked the clothes brought for the children and suddenly they had a glow in their eyes, which I will never forget. Full zeal they grabbed their clothes and tried on everything instantly.

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The family with the clothes and toys brought from Germany.

I would never have believed that children can so pleased about used clothing.
Sometimes children in our lattitudes don´t know how it is to wish for something so badly and actual be surprised if they get it.
Far too often people in our society forget how well we have it here actually and how thankful we could be for this and should be.
A roof over your head, every day something to eat on the plate, friends, family …
It is important to recall this every now and then to memory and to appreciate the „little“ things in life.

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group-photo with the whole family

I wish you all a nice Sunday,
Nadja

Together we are one <3

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